Ashtanga Yoga

Ashtanga Vinyasa Yoga ist eine kraftvolle Praxis der Selbst-Transformation, die den Körper geschmeidiger macht, stark, gesund, und geistige Klarheit bringt.

Weil es die älteste beschriebene Form von Yoga ist, wird es auch Klassisches Yoga genannt, oder Patanjala Yoga (nach Patanjali, dem Autor der Yoga Sutras) oder Raja Yoga (Königliches Yoga).

Die Ashtanga Vinyasa Yoga-Sequenz (Serie von Körperstellungen/„Asanas“) ist darauf angelegt, den Körper zu entgiften, den Bewegungsapparat auszurichten, das Nervensystem zu läutern und bringt denen, die es ausüben, eine günstige Gesundheit und Energie. In Ashtanga Vinyasa Yoga existieren sechs Serien.

Ashtanga Vinyasa Yoga setzt ein Zusammenspiel aus Bewegung und Atem ein, bekannt als „Vinyasa“. Zusammen mit den energetischen Muskel-„Verschlüssen“, genannt „Bandhas“, resultiert eine sehr kraftvolle Praxis. Um sie weiter zu vertiefen und den Geist unter Kontrolle zu bringen, nehmen die Augen bestimmte Punkte in den Fokus, „Dristi“, je nach Asana.

Der Prozess, die Asanas zu lernen, fordert einen mental heraus, so dass sich alte Verhaltensmuster und negative Bindungen zu lösen beginnen. Zusammen mit der physischen Transformation, die im Zuge der Asana-Praxis geschieht, ereignet sich ebenso ein psychologischer Prozess.

Traditionellerweise wird Ashtanga Vinyasa Yoga 5-6 Mal pro Woche bei Sonnenaufgang praktiziert; in dieser Frequenz entfaltet es seine volle Wirkung. Praktiziere wenigstens 3 Mal pro Woche, falls du den Nutzen von Yoga sehen und fühlen möchtest. (Mehr ist besser.)

Die acht Glieder

Ashtanga Yoga bedeutet wörtlich „acht-gliedriges Yoga“, wie von Patanjali in den Yoga Sutras beschrieben. Der Weg der inneren Reinigung zur Entfaltung des unlimitierten Selbsts besteht gemäss Patanjali aus acht spirituellen Praktiken:

  • Yama : Universelle Moral
  • Niyama : Persönliche Verhaltensregeln
  • Asanas : Körperstellungen
  • Pranayama : Atemübungen und Kontrolle des Prana
  • Pratyahara : Kontrolle der Sinne
  • Dharana : Konzentration und Kultivierung innerer Wahrnehmungs-Aufmerksamkeit
  • Dhyana : Hingabe, Meditation über das Göttliche
  • Samadhi : Vereinigung mit dem Göttlichen

Ashtanga Vinyasa Yoga ist eine der acht Yoga-Praktiken, die Asana-Praxis.

Zitate

Die Ashtanga Yoga-Methode ist universal, sie gehört weder mir noch dir. Diese Methode ist perfekt, sie ist komplett. Ashtanga Yoga ist Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi – das sind die acht Schritte, die die Ashtanga Yoga-Methode bilden. Aber zuerst beginnst du mit Asana: “āsanaṃ prāṇasaṃrodhaś pratyāhāraś ca dhāraṇām, dhyānaṃ samādhir etāni ṣaḍaṅgāni prakirtita” Die (śandilya-) Upanishaden sagen: Zuerst beginnst du mit Asana (Körperstellung), die Asanas sind dein Fundament.

Dieses Yoga ist kein Sport. Yoga zeigt, wo die Seele zu suchen ist.

Sri K. Pattabhi Jois (1915-2009), Rede im Puck Building, NYC 2001. – Übersetzung: Simon Reitze.

Indiens Lehre des Raja Yoga [Ashtanga Yoga], die ,königliche‘ Wissenschaft der Seele, übersteigt die Orthodoxie von Religion, indem es systematisch die Praxis derjenigen Methoden fortsetzt, die universell notwendig sind für die Vollendung jeden Individuums, unabhängig von Rasse oder Glaube.

Paramahansa Yogananda (1893-1952), The Yoga of Jesus. Understanding the hidden Teachings of the Gospels. Self-Realization Fellowship, 2007. S. 17 – Übersetzung: Simon Reitze.

Wenn Schöpfung die Ausdehnung des Prinzips Leben von der Quelle her ist, die fortwährend neue Formen evolviert [entwickelt], dann ist Yoga (Vereinigung) die Involution [Rück-Entwicklung] des Bewusstseins zurück zu seiner Quelle. In diesem Sinn sind die Prinzipien von Yoga in allen Religionen zu finden, währenddem Yoga selber eine spirituelle Disziplin ist und keine Religion. Yoga kann mit und ohne Kontext verschiedenen religiösen Glaubens praktiziert werden, da es ein Ausdruck der universalen Wahrheit ist.

Baba Hari Dass (*1923), Yoga Sutras of Patanjali. A Study Guide for Book I. Samadhi Pada. S. XIX. – Übersetzung: Simon Reitze